Produktivität – Echte Mangelware

Was glauben Sie, wie viele Stunden Sie täglich produktiv arbeiten? Bei einem Acht-Stunden-Tag vielleicht fünf oder sechs? Bei weitem nicht.

Laut einer Studie, arbeiten die Geschäftsführer der 500 umsatzstärksten Unternehmen täglich nur 28 Minuten produktiv. Die restlichen 7,5 Stunden sind mit unproduktiven Tätigkeiten gefüllt. Selbst wenn Sie zwei Stunden am Tag produktiv sind, waren Sie in 75% Ihrer Arbeitszeit nicht produktiv.

Was genau sind produktive Tätigkeiten?

Alle Aktivitäten, mit denen Sie ein direktes Einkommen produzieren. Wenn Sie im Internet surfen, Anrufe entgegennehmen, sich weiterbilden oder einer der größten Zeitfresser, Ihre E-Mails studieren und sortieren, dann handelt es sich um unproduktive Tätigkeiten.

Sicherlich müssen einige dieser Aufgaben erledigt werden, da Sie Pflicht sind. Sie müssen sich weiterbilden, doch solange Sie dieses Wissen nicht anwenden und in Ihrer Arbeit nutzen, ist es völlig wertlos. Vielleicht kennen Sie den Ausspruch: „Derjenige der lesen kann, aber nichts liest, ist genauso arm dran wie der, der nicht lesen kann.“ Neues Wissen wird erst zu Ihrem Kapital, wenn Sie es anwenden.

Unproduktiv durch Unterbrechungen

Letztlich ist für Ihr Unternehmen oder Ihren Chef doch nur wichtig wie viel produktive Zeit Sie generieren. Genau dafür werden Sie bezahlt. Wenn Sie Ihre E-Mails 10x täglich checken oder sich eintreffende Mails sofort anzeigen lassen und dadurch vielleicht aus einer produktiven Phase gerissen werden, dann erzeugen Sie keinen Wert.

Um von dem Zeitpunkt einer Unterbrechung wieder an den gleichen Punkt zu gelangen, können bis zu 20 Minuten vergehen. Lassen Sie sich bspw. 3x am Tag durch eintreffende E-Mails oder Anrufe unterbrechen, kann dies schon eine Stunde verlorene Arbeitszeit bedeuten.

Mein Tipp:
Analysieren Sie Ihren Arbeitstag eine ganze Woche lang vollständig und notieren Sie sich all Ihre Aktivitäten UND Unterbrechungen! Für alle, die am Computer arbeiten, empfehle ich den kostenlosen Dienst von RescueTime (www.rescuetime.com). Dieses Programm listet Ihnen all Ihre Computer-Aktivitäten samt Zeitvolumen auf, angefangen von E-Mails, über surfen im Internet, bis hin zur Programmnutzung.


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Kommentare

2 Antworten zu „Produktivität – Echte Mangelware“

  1. Avatar von Tine
    Tine

    es bleibt die Frage, wie man bei kontinuierlich sinkendem Arbeitsvolumen noch produktiv arbeiten soll bei 40Std.-Woche.

    Da ist es doch logisch, dass die Lücken der Unproduktivität immer größer werden. Frankreich ist mit 35-Std.-Woche produktiver als Deutschland. Das sinkende Arbeitsvolumen würde bereits für eine 30-Std-Woche für alle reichen – man muss halt dann Bildung und Weiterbildung für alle immer zugänglich machen. Würden alle Vollzeit arbeiten, hätten wir 15 Mio. Arbeitslose. Stattdessen haben wir nun Boreout und Burnout — oft beides parallel in den gleichen Firmen – wie wärs mit Verteilen der verbleibenden Arbeit — dafür müsste man nur die Sozialversicherungssysteme gleich mitreformieren – -die Niederlande haben teilweise eine Lösung dafür – Resultat ist eine besonders niedrige Quote an Arbeitslosigkeit und Vollzeiterwerbstätigkeit — dafür bleibt allen mehr Zeit für die Familie — die Lebensqualität kann nur noch so gesteigert werden.

    allein was für Gesundheitsausgaben wegfallen würden, die durch die Arbeit erst entstehen — 9 Std-am Tag sitzen etc.. Auch die Lösung für Burnout und Boreout kann sein, eben weniger Zeit in der Firma verbringen zu müssen.

    Was ich nicht verstehe ist das Festhalten der Wirtschaft an verlängerten Arbeitszeiten — was haben die denn davon, wenn viele in dieser Zeit eben nicht durchgehend arbeiten können, sondern manche da nur rumsitzen und so tun als ob. Wo soll da der Vorteil sein?

    und die Verlängerung der Lebensarbeitszeit wird mit Vollzeit nicht funktionieren – wer will einen 67 jährigen mit mehrfachen Bandscheibenvorfall da 9 Std. sitzen lassen?

  2. Avatar von Silje Habedank

    Toller Beitrag, mir hat Rescue-Time sehr geholfen, die unnötigen Zeitfresser aufzudecken. Nicht zu vergessen ist, dass z.B. ein vollgestopftes E-Mail-Postfach nicht nur Zeit kostet, sondern auch Energie frisst und Stress verursacht!

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