Wissen ist (nichts weiter als potentielle) Macht

Der Ausspruch „Wissen ist Macht“ erzeugt vor allem bei denjenigen, die sich selbst nicht als Wissensbibliothek bezeichnen, ein eher unangenehmes Gefühl. Doch nun die gute Nachricht: dieser Zweifel ist völlig unangebracht.

Im Grunde ist erworbenes Wissen nichts weiter als potentielle Macht, die wir erst zu unserem Vorteil einsetzen können, indem wir sie aktiv nutzen. An sich ist Wissen weder positiv noch negativ.

Was nützt dem Schüler der größte Wissensspeicher in Punkto Mitarbeit, wenn dieser sich nicht traut zu melden?

Unser Wissen wird erst dann zu unserem Kapital, wenn wir es nutzen:

„Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun.“ Johann Wolfgang von Goethe

Sie können 100 Fachbücher zum Thema gesunde Ernährung gelesen haben, wenn Sie dieses potentielle Wissen nicht anwenden, wird sich selbst derjenige gesünder ernähren, der nur 10 Seiten eines Buches gelesen hat.

Mit dem Erwerb des nötigen Wissens haben Sie lediglich die Theorie gemeistert, doch genauso wenig wie Sie allein durch die Theorie lernen ein Auto zu fahren, genauso wenig nützt ihnen ihr Wissen, wenn Sie es nicht mit der Praxis paaren.

Sie müssen wissen, was Sie wissen wollen

Im besten Falle sollte neues Wissen immer mit einem klaren Ziel vor Augen erworben werden. Kennen Sie das damit verbundene Ziel, so haben Sie nötige Stütze, um zu erkennen, ob Sie sich auf dieses hinzubewegen oder davon abkommen.

Viele begehen beim Lesen eines Fachbuchs den Fehler, dass Sie sich einfach ein Buch kaufen, sich durch dieses dann mit viel Mühe kämpfen und sich am Ende wundern, warum in 500 Seiten puren Wissen nicht mehr zu finden war.

Nun, vielleicht hätte diesen Menschen ein Blick in das Inhaltsverzeichnis mit einer zuvor definierten Absicht nicht nur geholfen, enorm viel Zeit zu sparen, sondern auch noch dabei, den Wissensspeicher nicht mit all den Informationen zu überfrachten, die kein Mensch braucht.

Lernen Sie sich nicht zu Tode

Die allseits beliebte Disziplin des (häufig sogar unnützen) Wissenserwerbs hat für viele einen angenehmen Nebeneffekt: Sie können sich hinter ihrem Wissen verstecken. Sie bauen sich ein immer größeres Schutzschild auf, dass aber im Ernstfall keiner Herausforderung standhält, weil es nie in der Realität erprobt wurde.

Dies ähnelt einem Telefonat, das man im Kopf bereits bis ins Detail durchgeplant hat. Das Gespräch beginnt, man rasselt seinen Text runter und wird plötzlich vom Gesprächspartner unterbrochen, verliert den Faden, führt das Gespräch nun ohne Anleitung. Und siehe da, all die Anspannung fällt ab, der Knoten ist geplatzt und es verläuft besser als zuvor geplant.

Der Wissensairbag

Der beste Plan, das größte Wissen verleiht Ihnen nicht weiter als potentielle Sicherheit. Wir alle wissen, dass zwischen Theorie und Praxis Welten liegen. Genauso wie Sie wissen, dass das Beste nicht zum Schluss kommt, genauso sollten wir erkennen, dass der Wert jeder Information in deren Anwendung liegt.

Derjenige, der ohne Wissen mit dem Kopf durch die Wand will, weil er die Tür nicht sieht, erreicht am Ende sein Ziel, wenn auch mit Schmerzen. Derjenige, der das nötige Wissen besitzt (weiß wo die Tür ist), wird nie auf der anderen Seite ankommen, wenn er sein Wissen nicht anwendet.

Die Welt gehört den Mutigen!


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